E-Learning für mobile Pflegekräfte

Mobile Pflegekräfte lernen bald virtuell dank des DRK Kreisverbandes Gütersloh. Foto: DRK

Die 83jährige liegt regungslos im Flur. Die mobile Pflegekraft muss jetzt schnell handeln. „Im Berufsalltag gibt es außergewöhnliche Situationen. Um die besser zu meistern ist das virtuelle Lernen ideal“, erklärt Patrick Schöne, Pflegekraft und im E-Learning-Team beim Deutschen Roten Kreuzes (DRK) des Kreisverbandes Gütersloh. Das Team um Vorstand Ilka Mähler ist derzeit dabei, eine Lern-App für mobile Pflegekräfte zu entwickeln und umzusetzen. Dann heißt es: VR-Brille auf und üben, üben, üben. Wann, wo, wie und so oft die Pflegekraft dies möchte. Das ist das Ziel.

Beim Kick-Off in Kaunitz (NRW) überzeugte der Einsatz von VR und ließ die Ideen für Schulungsinhalte nur so sprudeln. Auch alte Hasen wussten es zu schätzen, ihr Wissen aufzufrischen und Tipps für brenzliche, nicht alltäglich Situatioen zu bekommen. Das DRK setzt auf die neue Day Care Technoligie. Es rechnet mit Investitionen zwischen 30 000 und 50 000 Euro fürs Equipment. Dazu kommt die Software, die im Idealfall auch die Möglichkeit einräumt, bis zu 15 Menschen gleichzeitig zu schulen. Bislang wurden sieben VR-Brillen angeschafft, weitere 50 sollen folgen „Die Investitionen machen nur Sinn, wenn genügend Ausrüstung vorhanden ist, so dass es keine langen Wartezeiten gibt. Außerdem sind Brillen höherpreisig, wenn Daten nicht ungefragt versendet werden und das ist uns sehr wichtig“, betont Ilka Mähler.

Katastrophenszenarien gefilmt für virtuelles Lernen

Der DRK-Kreisverband Gütersloh greift bei seinem Projekt auf die Erfahrungen der Herforder Kollegen um den Digitalisierungsbeauftragten Thomas Pilz zurück. Die Herforder haben VR-Szenarien für Katastrophenübungen, schwere Unfälle, medizinische Notfälle und stationäre Pflege entwickelt und einfache 360 Grad-Erklärvideos zum Beispiel zum Bestücken eines virtuellen Rettungswagens oder wie ein Feuerwehrmann Schere und Spreizer ansetzen muss, um eine im Autowrack verletzte Person zu bergen. Pilz ist überzeugt, dass die Anwendungsmöglichkeiten vom E-Learning noch unterschätzt werden.

 Day Care Technologie nutzen

Im Digitalreport 2020 steht, dass von den sozialen Organisationen nur zwei Prozent moderne Techniken wie 3D-Druck nutzen oder virtuelle Realitäten einsetzen. Es gilt die Day Care Technologie zu nutzen, um die Teilhabe von Menschen zu ermöglichen zum Beispiel in der Tagespflege, in Kindertagesstätten, in Mehrgenerationenhäusern, bei der Ausbildung und Weiterqualifizierung von Quartiersentwickelnden, Rettungssanitäter:innen und Fachkräften. Pilz ist überzeugt, dass Day Care Technologie helfen kann, Ehrenamtliche zu gewinnen und junge Menschen für notwendige Aufgabengebiete zu begeistern.

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